Unterwegs nach Caorle

Einmal wieder das Meeresrauschen hören – Mit dem Herzenswunsch Hospizmobil unterwegs nach Caorle.

Unsere jüngste Tour führte nach Caorle an den Meeresstrand. Damit konnte der 38jährigen Barbara ein Herzenswunsch erfüllt werden. Denn nach einem tragischen Autounfall ist sie von der Halswirbelsäule abwärts gelähmt. Einmal wieder das Meer sehen, mit Freundinnen ein paar unbeschwerte Tage erleben und ihren Geburtstag in froher Runde zu feiern, das war der Herzenswunsch dieser jungen Frau, deren Leben auf tragische Art und Weise von einem Moment auf den anderen völlig umgekrempelt worden ist. Die heute 38jährige Barbara war ein lebensfroher Mensch, der gerne unter die Leute ging, die Freizeit verbrachte sie mit vielerlei Aktivitäten. Durch einen tragischen Verkehrsunfall wurde dieser Lebensrhythmus jäh unterbrochen. Barbara leidet seither an einem „hohen Querschnitt“. Das bedeutet, dass sie nicht einmal die Arme heben kann. Selbständig Essen, Zähneputzen oder die Haare föhnen, vieles was für gesunde Menschen selbstverständlich ist, kann die junge Frau nicht mehr. Sie sitzt in einem Spezialrollstuhl und ist voll auf fremde Hilfe angewiesen. Barbara sitzt in einem Multifunktionsrollstuhl, der im Herzenswunschmobil befestigt wurde. Nachdem Barbara auf der Reise ihren 38. Geburtstag feiern konnte, sorgten wir mit einer bunten Girlande für zusätzlichen „Pep“. Auf der Fahrt saß dann auch eine von Barbaras Freundinnen direkt neben ihr im Transportraum und die beiden Frauen ließen dann gleich mal die „Korken knallen“ um auf das neue Lebensjahr anzustoßen. Im Vorfeld wurde ein behindertengerechtes Hotel ausgewählt, so konnte Barbara mit ihren Begleitern dann unbeschwerte Stunden an der Adria verbringen. Drei weitere Freundinnen waren schon vor Ort, so dass es genug zu erzählen gab. Da wurden alte Geschichten in Erinnerung gerufen, Fotos von gemeinsamen früheren Unternehmungen hervorgekramt und über manches Erlebnis geplaudert. Drei Tage lang konnte Barbara die Zeit genießen und die Alltagssorgen hinter sich lassen. Bei so viel positiver Lebenseinstellung wird einem selber schnell bewusst, was eigentlich wichtig ist im Leben.Barbara hat sich auch uns gegenüber geöffnet und viel erzählt, was sie vor ihrem Unfall erlebt und gemacht hat. Nach drei Tagen gemeinsamen Unterwegs-seins wurde Barbara dann wieder zurück in die Pflegeeinrichtung gebracht. Viele Emotionen sind bei unserem Begleitteam geblieben. Ganz besonders berührt hat es unsere ehrenamtlichen Helfer, als sich die schwerbehinderte Barbara erinnert hat: „Die Mama hat ihre letzte Fahrt auch in diesem Fahrzeug unternommen“. Denn vor wenigen Jahren hat das Herzenswunschmobil-Team die todkranke Mutter zu ihrer Tochter nach Innsbruck ins Krankenhaus gebracht, damit sie sich voneinander verabschieden können. Das sind Geschichten, die das Leben schreibt und von denen sich ehrenamtliche Helfer berühren lassen. Denn durch ihren persönlichen Einsatz und die Spendenbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger ist es möglich, auch schwerstkranken Menschen noch positive Momente zu ermöglichen und ihnen ein Stück Lebensfreude zurückzugeben. ❤🚑