Mit dem tapferen Jan und seiner Familie gings nach Österreich

Unser Herzenswunschmobil war mit dem tapferen eineinhalb jährigen Jan und seiner Familie auf Kurz-Urlaub unterwegs, um der Familie des schwer kranken Buben ein paar sorgenfreie Tage in Österreich zu schenken.

Mitte 2021 hatte Rosi Helliel vom Hospizmobil über ihren Job in der Kinder-Hospizarbeit den kleinen Jan und seine Familie kennengelernt: Der Bub war Ende 2020 mit einer schweren Nierenerkrankung auf die Welt gekommen, die sich auch derart massiv auf Wachstum und Stoffwechsel auswirkt, so dass er zeitweise jede Mahlzeit erbrechen musste, was für das Baby mehrere Klinik-Aufenthalte und schließlich die künstliche Ernährung zur Folge hatte. „Trotz teilweise nur stündlicher Nahrungssondierung kam es immer wieder vor, dass er Medikamente oder Nahrung sofort wieder erbrach. Letztlich bliebt meistens nicht anderes übrig, als ihn über einen Venen-Zugang mit Nährstoffen zu versorgen und so langsam wieder aufzupeppeln“, erinnert sich Helliel, die erstaunt ist, wie stark kleine Kinder solchen Situationen dennoch immer wieder tapfer und souverän meistern. Bereits nach wenigen Tagen und trotz anhaltender Symptome strahlte Jan Pfleger und Ärzte wieder voller Lebensfreude an, die ihn mittlerweile auch richtig liebgewonnen und in ihr Herz geschlossen haben.

Helliel war beim letzten längeren Klinik-Aufenthalt wieder vor Ort, um auch die durch die anhaltend schwierige Situation besonders belasteten Eltern und die Schwester etwas aufzumuntern, die zuletzt vor drei Jahren gemeinsam im Urlaub waren und durch die Krankheit des kleinen Bruders nicht mehr wirklich auch nur einen sorgenfreien Tag verbringen konnten. Nach etwas anfänglichem Zögern willigte die Familie schließlich ein und freute sich dann auch gleich auf eine gemeinsame Fahrt mit dem Hospizmobil, die Mitte September dann mit Helliel und einem weiteren Pfleger in ein Familienhotel nach Österreich stattfand: Das Hotel hatte eine Buchung erst zwei Tage vor Abreise ermöglicht, da chronische Erkrankungen in einer herkömmlichen Reiserücktrittsversicherung nicht vorgesehen sind.

Alles bis zuletzt in der Schwebe
Die Vorbereitungen waren im vollen Gange und die Vorfreude wuchs von Tag zu Tag; stolz erzählte Jans große Schwester überall herum, dass sie nach langer Pause und Entbehrung nun auch endlich in den Urlaub fahren darf. Doch zwei Tage vor der Abreise kam kurz nach der Buchung, was kommen musste: Jans Zustand verschlechterte sich plötzlich wieder, so dass alles wieder in der Schwebe war. „Nachdem er nachts und am folgenden Vormittag bereits nur noch Galle gespuckt hatte und in einem sehr apathischen Zustand in seinem Bett lag, wurden wir darüber informiert, dass der Urlaub wohl abzubrechen sei. Wir einigten uns aber, die kommende Nacht noch abzuwarten, um dann vielleicht einen Tag später zu starten“, berichtet Helliel. Unerwartet aber erhofft und eigentlich typisch für das Auf und Ab der vergangenen eineinhalb Jahre stabilisierte sich der Zustand des kleinen Buben dann am Nachmittag vor der Abreise wieder. Helliel: „Nach einer wirklich ruhigen Nacht und einem stabilen Vormittag entschlossen wir uns, die Reise doch noch am Nachmittag anzutreten.“ Freudestrahlend wartete die Familie bereits auf die Ankunft des Hospizmobils. Mit viel guter Laune, Luftballon-Deko und einem fast lebensgroßen Teddybären auf der Rücksitzbank gings eineinhalb Stunden lang bis zum Familienhotel, wo die besonderen Gäste unerwartet sogar eine Kategorie aufgestuft worden waren und nach einem Begrüßungsgetränk die Zimmer bezogen, zu Abend aßen und dann den beeindruckenden Indoor-Spielbereich erkundeten; gut gelaunt und etwas aufgedreht verbrachten die Kinder dann ihre erste Nacht in der neuen Umgebung.

An den folgenden Tagen konnten die Eltern ein bisschen Zeit für sich dinden, Tennis spielen, im Spa relaxen und spazieren gehen, während sich die Pfleger um die Kinder kümmerten, die beim Pony reiten, im Streichel-Zoo und im Hotel-Schwimmbad ihren Spaß hatten und den Eltern dann beim Abendessen von ihren Erlebnissen erzählen konnten. „Jans Zustand blieb während der vier gemeinsamen Tage hervorragend! Immer ein Lächeln auf den Lippen verzauberte er nicht selten das Personal – auf dem Rücken eines Ponys, beim Hasen streicheln, beim Spielen im Indoor-Spielplatz und beim Planschen im Kinderbecken“, erinnert sich Helliel. Am letzten Abend brachte die ungarische Bedienung einen Zettel mit einer Übersetzung an den Tisch, auf dem Stand: „Für Sie: hoffe Sie kommen wieder! Für Jan: ich liebe Dich …“

„Für die komplette Familie war der gemeinsame Kurz-Urlaub eine unglaublich schöne und unvergessliche Zeit. Etwas erholt können sie sich nun wieder den weiteren anspruchsvollen Herausforderungen widmen und von den schönen gemeinsamen Tagen und Erinnerungen zehren“