Der schwer krebskranke 64-jährige Wilhelm H. aus Schönau am Königssee im Berchtesgadener Land wollte seinen Sohn, der im knapp 800 Kilometer entfernten Neuss in der Skihalle des Hotels „Fire & Ice“ arbeitet, zum 30. Geburtstag überraschen. Seine Frau und seine Schwiegertochter planten die Überraschung zusammen mit unserem Team vom Herzenswunsch Hospizmobil, welche perfekt organisiert wurde.
Am frühen Morgen holten unsere beiden Helfer das Ehepaar in Schönau am Königssee ab. Eine ehrenamtliche Kollegin der BRK Bereitschaft Berchtesgaden unterstütze dabei, Wilhelm ins Fahrzeug zu bringen und es ihm gemütlich zu machen. Unser Fahrgast musste überwiegend liegend gefahren werden und ertrug die vielen Kilometer nach Neuss, dank der liebevollen Begleitung seiner Ehefrau erstaunlich tapfer und geduldig. Auch in Neuss war alles bestens organisiert. Alle im Hotel wussten von der Überraschung, nur der Sohn bekam nichts mit. Seine Frau und die Mitarbeiter des Hotels freuten sich schon auf das Gesicht, was er wohl machen würde. Kurz vor der Ankunft holten sie den Sohn von seiner Arbeit ab, und begleiteten ihn zum Eingang des Hotels. Mit seiner Skihose bekleidet meinte er noch, was sein Chef wohl sagen würde, wenn er hier so rumsteht, anstatt zu arbeiten. Wie dann unser Herzenswunschmobil vorfuhr, und seine Mutter seitlich ausstieg, war klar, die Überraschung war gelungen. Mit einer herzlichen Umarmung der Eltern gab es eine sehr berührende Begrüßung. Am nächsten Morgen, dem 30. Geburtstag, brachten unsere beiden Helfer die Eheleute zur Wohnung des Sohnes. Mit unserem mitgebrachten Rollstuhl war sogar ein kurzer Ausflug an den nahegelegenen Rhein möglich. Geburtstagsfreude und Abschiedstränen lagen sehr nah zusammen. „Für mich als Hospizbegleiterin war das ein großes Stück Trauerarbeit für diese Familie“, erzählt Rosi Helliel, die diese Fahrt begleitet hat. Nach einem erfüllten Tag brachten unsere Helfer die Eltern wieder ins Hotel zurück, wo überraschend auch noch Freunde der Familie warteten. Als das gemeinsame Frühstück am nächsten Morgen dann vorbei war, kam die Zeit zum Abschiednehmen.
„Es war mein schönstes Geburtstagsgeschenk überhaupt. Mit allem habe ich gerechnet, nur mit dem Besuch meiner Eltern definitiv nicht“ Mit diesen schönen Worten des Sohnes und großen Dank der Familie konnten wir wieder einen echten Herzenswunsch erfüllen. 
